Grün ist nur der vollständige Erhalt des Hauptsmoorwaldes

Zum fragwürdigen Vorgehen der Stadt bezüglich des Ratsbegehrens zum „Gewerbepark Geisfelder Straße“ erklärt Lisa Badum, Abgeordnete für Bamberg/Forchheim von Bündnis 90/Die Grünen:

 

„30.000 Euro an Steuergeldern fließen in das offensive Bewerben des Ratsbegehren der Stadt. Die Botschaft:  Wer sich nicht für das Ratsbegehren entscheidet, der ist schuld an der zukünftigen wirtschaftlichen Stagnation Bambergs. Doch so klar und vor allem sachlich, wie die Stadt es behauptet, sind die Dinge lange nicht. Wenn der Leiter des Konversionsamtes behauptet, man wolle nicht mit zu vielen Bebauungsplänen und Zahlen verwirren, kann von sachlichem Informieren nicht die Rede sein, weckt es doch vielmehr den Anschein, als wolle man durch bewusste Intransparenz die Bambergerinnen und Bamberger faktisch wie emotional manipulieren.

 

Es geht um 50 Prozent der MUNA-Fläche

Denn nach wie vor spricht die Stadt mit ca. 46 Hektar Gewerbegebiet von einem Drittel der gesamten MUNA-Fläche, das betroffen ist. In Wahrheit liegt die Eingriffsfläche jedoch bei etwa 70 Hektar und nimmt damit fast die Hälfte der Fläche ein. Ein Rechenfehler? Wohl eher nicht. Tatsächlich geht es um etwa 50 Prozent der MUNA-Fläche und etwa 50 Hektar Waldverlust. Und noch immer glauben viele der Bürgerinnen und Bürger, Andreas Starkes Kompromissvorschlag mit einer geringeren Fläche stünde im Ratsbegehren zur Wahl, obwohl er das nicht tut.

 

Bambergs Planungshoheit hängt nicht am Ratsentscheid

Und mit der Behauptung, Bamberg hätte kein Mitspracherecht, komme es zum Ausverkauf der MUNA durch die BImA, krönt die Stadt ihre Intransparenz mit einer klaren Falschaussage. Denn die Planungshoheit läge auch für diesen Fall bei der Stadt.

 

Was soll ein „grüner“ Gewerbepark sein?

Doch damit nicht genug. So will die Stadt den Gewerbepark kleiner und grüner gestalten, aber in konkreten Maßnahmen äußert sich weder das eine noch das andere. Es werden Ausgleichsmaßnahmen für den gerodeten Wald in Aussicht gestellt, was ohnehin gesetzlich geregelt ist. Es ist von umweltfreundlicher Beleuchtung die Rede, was in jedem Gewerbepark längst selbstverständlich sein sollte. Man brüstet sich mit der Ausweisung eines Naturschutzgebietes im Areal der wertvollen Sandmagerrasen, zuständig hierfür wäre jedoch die Regierung Oberfranken.

 

Die Stadt spielt mit grünen Worten und Bildern, verspricht den grünen Gewerbepark mit Naturschutz, Hochwasserschutz und das Nutzbarmachen Grüner Flächen, doch von eben diesen wird nicht viel übrigbleiben. Was die Stadt als grün verkauft, ist nicht mehr wie ein blassgrüner Anstrich rein ökonomischer Interessen. Denn wie grün kann ein Gewerbepark sein, der auf Kosten von mindestens 70 Fußballfeldern Wald entsteht? Genau, er kann es gar nicht sein. Vielmehr sollten wir die Dinge deutlich als das benennen, was es auch ist: Das derzeit zweitgrößte Rodungsprojekt in Bayern! Grün ist nur der vollständige Erhalt des Hauptsmoorwaldes, grün ist, für das Bürgerbegehren „Für den Hauptsmoorwald“ mit Ja zu stimmen.“