Bayerns letzte alte Buchen im Steigerwald schützen: Einschlag muss aufhören

Vor Weihnachten zeigen aktuelle Fotos, dass die bayerischen Staatsforsten im Steigerwald nochmals in größerem Umfang alte Buchen fällen. Die Parteivorsitzende der bayerischen GRÜNEN Eva Lettenbauer und Lisa Badum, Mitglied des Bundestages und Sprecherin des Bündnisses Steigibleibt, kommentieren die aktuellen Fällungen der Bayerischen Staatsforsten:

„Nur noch knapp drei Prozent der deutschen Wälder sind alte Buchenwälder. Gerade alte Buchen sind als grüne Lunge und CO2-Speicher wichtige Verbündete in der sich zuspitzenden Klimakrise. Deutschland hat sich völkerrechtlich verpflichtet, ein Zehntel der Waldfläche aus der Nutzung zu nehmen. Der Nordsteigerwald ist damit als potenzielles Weltnaturerbe und größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet in Bayern sofort unter Schutz zu stellen, denn er ist das geeignetste Gebiet für einen dritten Nationalpark in Bayern. Auf keinen Fall darf es sein, dass im Gegenteil auch dieses Jahr die Staatsforsten ihre Fällungen im Nordsteigerwald fortsetzen und unwiederbringlich einzigartige alte Buchen zerstören.“ 

Der charakteristische rote Kern der Rotbuchen ist unter anderem zunehmend in Asien gefragt. „Bis nach Asien wird unser Weltnaturerbe von einer bayerischen Anstalt des Öffentlichen Rechts verscherbelt. Der Ausverkauf heimischer Buchen geht weiter, obwohl von Ministerpräsident Söder ein Umbau der Staatsforsten und mehr Waldschutz gegen die Klimakrise angekündigt worden war. Wir erwarten von den Staatsforsten mehr als einige alte Bäume als ‚Methusalembäume‘ auszuzeichnen. Um Artenvielfalt zu schützen, braucht es ein Schutzkonzept, das den Namen verdient. Das derzeitige Konzept, Bäume ab einem Durchmesser von über 80 Zentimetern zu schützen, führt zur gezielten Fällung von Buchen, die knapp 80 Zentimetern oder darunter sind.

Wir fordern ein Ende der Ideologie bei den Staatsforsten und endlich ein Zugehen auf die Bevölkerung. Es hat nie eine Machbarkeitsstudie für einen Nationalpark Steigerwald gegeben. Es steht den Staatsforsten als Unternehmen im Eigentum der Bevölkerung daher nicht zu, Franken die Grundlage für einen Nationalpark und ein Weltnaturerbe zu entziehen und zu fällen. Es muss ein Moratorium der Baumfällungen im Nordsteigerwald geben.“