Lösung für die Elektrolyse in Wunsiedel: Zum 30.06.2023 endet die Abschöpfung von Zufallsgewinnen

Für den Elektrolyseur in Wunsiedel gibt es eine Lösung. Diese gute Nachricht aus Berlin hat Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen), oberfränkische Bundestagsabgeordnete und Obfrau im Ausschuss für Klimaschutz und Energie:

„Ich freue mich, dass für die Elektrolyse-Anlage in Wunsiedel jetzt die Lösung definitiv kommt. Die Bundesregierung wird die Abschöpfung von Überschusserlösen bei der Stromerzeugung zum 30. Juni 2023 auslaufen lassen. Das bedeutet für Wunsiedel eine gute Lösung ohne kompliziertes Gesetzgebungsverfahren. Damit kann der Elektrolyseur wie ursprünglich geplant mit Strom vom örtlichen Windpark in Betrieb gehen.

Wir Grüne haben uns in der Bundesregierung für das frühzeitige Ende der Abschöpfung unerwarteter Zufallserlöse eingesetzt. Diese wurde 2022 eingeführt, um zur Finanzierung der Strompreisbremse beizutragen. Die Fortführung ist jetzt nicht mehr sinnvoll, denn die Stromversorgung ist gesichert und die Strompreise sinken deutlich. Aber auch die durch die Erlösabschöpfung entstandenen Investitionshemmnisse wie im Beispiel Wunsiedel spielten bei der Entscheidung eine Rolle.

Ich hatte versprochen, mich in Berlin für den Elektrolyseur in Wunsiedel einzusetzen. Wunsiedel ist mit seinem Wasserstoff-Projekt ein wichtiger Vorreiter bei der dezentralen Energiewende. Grüner Wasserstoff wird als CO2-neutraler Energieträger insbesondere in der Industrie gebraucht. Seit Ende Januar besteht auf meine Vermittlung hin ein Austausch zwischen den Betreibern der Anlage und dem Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Im Hintergrund hat man sich seitdem intensiv um eine Lösung bemüht. Der Parlamentarische Staatssekretär im BMWK, Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen), hatte die Anlage im Mai persönlich besucht.“

Hintergrund:

Um sich gegen die hohen Preise am Strommarkt abzusichern, wollte der im September 2022 in Betrieb genommene Elektrolyseur in Wunsiedel Lieferverträge (Power Purchase Agreements / PPA) mit bereits gebauten Windkraftanlagen schließen. Durch eine Stichtagsregelung bei der Erlösabschöpfung war dieses geplante Modell nicht wirtschaftlich.