„Bei den Forderungen nachzulassen, wäre Wahnsinn“

Tagesspiegel

 

Frau Badum, die Grünen haben das Klimathema in die Mitte der Gesellschaft geholt. Auch andere Parteien sagen mittlerweile: Klimaschutz ist wichtig. Viele Positionen der Grünen sind denen aber zu radikal. Wäre es nicht an der Zeit, sich aufeinander zuzubewegen?

Die Frage ist eher, ob wir nicht noch radikaler werden müssen angesichts des dramatischen Sonderberichts des Weltklimarates zum 1,5-Grad-Ziel. Die Botschaft war deutlich: Wir können den Klimawandel aufhalten, aber dafür müssen die Regierungen schnell handeln. Ich sehe in Deutschland, dass die Wirtschaft viel weiter ist als die Bundesregierung, etwa bei der Einführung eines CO2-Preises. Es braucht uns Grüne als starke Stimme der Klimabewegung.

 

 

Haben Sie nicht die Sorge, dass Sie Menschen verlieren für das Thema?

 

Wir haben zig Umfragen, dass die Leute sich für Klimaschutz engagieren wollen. Wir haben die Großdemo im Hambacher Wald gesehen, bei der sich 50 000 Menschen für die Erhaltung des Waldes und gegen die Braunkohle engagiert haben. Wir haben es in Bayern gesehen, meiner Heimat, dass 10 000 für die Verkehrs- und Agrarwende auf die Straße gehen. Ich denke, die Leute wollen ganz viel machen. Teile der Union und FDP sind hingegen beeinflusst von der AfD-Rhetorik, die wir seit einem Jahr im Bundestag haben. Die wollen nicht mehr Wähler an die AfD verlieren. Aber schauen wir mal auf die Bayern-Wahl: Zweidrittel der Wähler hat die CSU an die Freien Wähler und an uns verloren. Die Gesellschaft ist jetzt da angekommen, dass sie sich für Klimaschutz einsetzen will. Da jetzt als Grüne in den Forderungen nachzulassen, wäre doch Wahnsinn. […]

 

 

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