Klimastudie: Fridays for Future macht zu Recht Druck

Zur Veröffentlichung der Studie von Fridays For Future, durchgeführt vom Wuppertaler Institut, die aufzeigt, das, und vor allem wie Deutschland bis 2035 CO2-neutral werden könnte, berichtet und kommentiert Lisa Badum MdB, Sprecherin für Klimapolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
 


„FFF macht zu Recht Druck für eine ambitionierte Klimapolitik. Die nächsten zehn Jahre entscheiden, ob wir es noch schaffen, das Ruder rumzureißen und ob wir noch eine Chance haben, die Pariser Klimaziele von deutlich unter 2 Grad, besser 1,5 Grad einzuhalten. Deswegen darf die nächste Zielmarke nicht zu weit weg erscheinen, wie das 2030er-Ziel, sondern auch 2025 muss als große Wegmarke für Europa und die Länder in den Blick rücken. Es geht um jedes Zehntelgrad, um jede Maßnahmen in jedem Jahr. Wann genau wir am Ende Netto-Null erreichen – am Besten natürlich so schnell wie möglich – ist dann wiederum weniger entscheidend, denn auf das Emissionsbudget kommt es an.

Doch während die Klimakrise eskaliert, ist die Klimapolitik der Bundesregierung weit vom Pariser Klimaabkommen entfernt. So wurde unser Antrag für ein Straßenbaumoratorium im Bundestag erst letzte Woche abgelehnt, obwohl wir schon eines der dichtesten Straßennetze der Welt haben. Solange immer noch Abgeordnete der Regierungsfraktionen behaupten, dass Autobahnen ein Beitrag zum Klimaschutz seien, solange ist die Paris-Verpflichtung auf den höchsten Ebenen nicht angekommen und das ist ein Skandal.

Gemeinsam streiten wir deshalb dafür, diese Verpflichtung endlich ernst zu nehmen und in konkrete Politik zu übersetzen. Für einige Vorschläge aus der Studie sind Fragen nach sozialen und ökonomischen Folgen sowie der technischen Machbarkeit noch offen, beispielsweise wie wir so schnell wie vorgeschlagen die Sanierungsrate in den Gebäuden erhöhen oder die Erneuerbaren Energien in so großen Kapazitäten wie vorgeschlagen aufbauen. Wir fühlen uns dafür verantwortlich für Klimaschutz politische und gesellschaftliche Mehrheiten zu gewinnen. Dafür müssen wir möglichst viele mitnehmen und soziale Schieflagen verhindern.  Wir freuen uns daher über Unterstützung von Fridays for future und anderen gesellschaftlichen Gruppen, um diese Mehrheiten hinter unsere Maßnahmen zu versammeln.

Die Studie macht auch klar: Je später wir die Transformation einleiten,  desto schneller müssen die Emissionen runter, desto schneller muss die sozial-ökologische Transformation stattfinden. Deshalb ist es entscheidend, dass wir jetzt anfangen, und keine weiteren Jahre verlieren. Weil die Bundesregierung die letzten 15 Jahre nicht gehandelt hat, können wir es uns nicht leisten, noch weiter Jahre ungenutzt verstreichen zu lassen.“