Lasst uns gemeinsam die Grüne Welle surfen!

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Meine Bewerbungsrede zur Aufstellungsversammlung am Parteitag der Grünen Bayern


Liebe Freundinnen und Freunde,

Wisst Ihr noch, wie’s war eine Rede zu hören ohne den Einstieg: „Ich würde Euch gern in echt sehen“ – Aber es ist ja wahr! Es wird Zeit für mehr Nähe und Gemeinschaft. Es wird Zeit, dass wir beim Wort Welle, verdammt nochmal, wieder an etwas Positives denken, daran wie wir sie surfen können nicht wie wir sie brechen müssen. Es wird Zeit, dass der Corona-Winter endlich Platz macht für einen GRÜNEN Wahlsommer und Wahlherbst, liebe Freundinnen und Freunde.

Denn wir wollen unser Wirtschaftssystem, das unsere Lebensgrundlagen jeden Tag mehr und mehr zerstört, endlich verändern. Denn wir wollen unsere Gesellschaft endlich solidarischer und gerechter für alle zu machen: Und nein, für die Leistungen von Frauen während, vor und nach der Corona-Krise nur zu klatschen, reicht eben nicht. Und deswegen engagiert Ihr Euch doch Tag für Tag: weil ihr wisst, dass die Dinge anders und besser sein könnten, als sie jetzt sind.

Den Erfolg Eures Engagements konnte ich  übrigens live und in Flaschen bei der letzten Kommunalwahl miterleben: Stichwort Bierwette. Ich habe ja einige Kreisverbände besuchen können. Und Euch dann einen Kasten fränkischen Bier versprochen, wenn ihr eure Ergebnisse verdoppelt. Und was soll ich sagen liebe Leute, das war echt ein sehr freibieriges Ergebnis was ihr da eingefahren habt.

Die Bürgerinnen und Bürger spüren nämlich, dass unsere Themen brennen, im Falle des Klimawandels sogar wörtlich. Die Klimakrise wütet weiter, wir stehen vor dem vierten Dürresommer in Folge. Ein „Weiter so“ ist nur noch blanke Realitätsverweigerung. Das was die Große Koalition da seit Jahren treibt, das ist eine Wette gegen die Pariser Klimaziele. Einer der schwärzesten Tage für mich war die Verabschiedung des schmutzigen Deals mit den Kohlekonzernen: kein Klimaschutz für uns und viel zu viel Geld für die Konzerne. Ich saß im Bundestag und ich fühlte mich verdammt ohnmächtig. So einen Tag will ich, wollen wir, nie mehr erleben, liebe Freundinnen und Freunde!

Denn Long story short: Gegen die Klimakrise hilft vor allem eins: (Wir müssen aufhören) Kohle, Öl und Gas  müssen im Boden bleiben. Wir wollen Sonne und Wind ausbauen, auch in Bayern, wir wollen das Artensterben stoppen und wir wollen dass die Motorsägen in unseren alten Wäldern für immer schweigen. Und zu sehen, dass wir da immer noch nicht weiter sind, macht mich echt wütend.

Bei aller Wut, bei allem Frust, was mich  in den letzten Jahren aber immer wieder motiviert hat, das wart ihr – das war euer GRÜNES Engagement vor Ort. Ihr stellt BürgermeisterInnen und LandrätInnen, bestimmt vielleicht sogar die Agenda bei euch im Stadtrat – obwohl der Bund auch euch immer wieder ausbremst. Die Straßenverkehrsordnung verhindert die Ausweisung von Tempo30-Zonen, die Solarpflicht auf Dächern geht rechtlich nicht oder es werden Gelder für Klimaanpassung angekündigt, aber ihr wisst einfach nicht wann ihr die Gelder beantragen könnt.

Und deswegen sind wir als Bundestagsabgeordnete so gut, wie wir es schaffen, eure Motivation, euren Mut und eure Ideen zum Leuchten zu bringen. Wir alle wollen und wir können Veränderung, Veränderung, die unser Land zukunftsfest macht. Und das ohne angezogene Handbremse.

Politik im 21. Jahrhundert sollte nicht aussehen wie House of Cards und schwarzer Filz, sondern Politik im 21. Jahrhundert sollte eine Politik auf Augenhöhe sein. Wir als Partei, ich als Abgeordnete, holen unsere 10 Gebote nicht von einem Berg in der Wüste herab und präsentieren sie den Menschen als fertige Weisheiten. Wir Grüne, wir hören zu, wir bauen Vorurteile ab und wir bringen Leute zusammen.

Und wenn ein fränkischer Bierbrauer dann erst eher kritisch zu mir sagt: „Schön dass sich a mal aner aus Berlin hier umschaut“ und wir dann aber im Team gemeinsam überlegen, wie sein kleiner Familienbetrieb endlich die Corona-Hilfen abrufen kann und DANN auch noch Pläne für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft mit Braugerste aus der Region schmieden, DANN haben wir es doch geschafft.

Aber wir können eben vor Ort nur so gut sein, wie Berlin uns lässt. Und der wichtigste Grund warum in Berlin schlechte Gesetze verabschiedet werden ist: Wir Grüne sind die einzige echte Klimapartei im Deutschen Bundestag und wir sind dort zu wenige. Der echte Game-Changer in der Klimapolitik das wären starke Grüne im Deutschen Bundestag.


Liebe Freundinnen und Freunde,

ihr kennt mich als Baumumarmerin, als Feministin und als Klimaretterin. Ich bitte um Euer Vertrauen, um für das zu kämpfen und zu arbeiten, was uns alle antreibt: Wir wollen und wir können Veränderung. Wir verbinden die Menschen und wir spalten sie nicht. Ich wünsch mir von Herzen, dass unser Bundestagswahlkampf 2021 ein Mitmachwahlkampf wird nach dem Motto: Das ist die perfekte GRÜNE Welle: Surfen wir sie alle gemeinsam!

Vielen Dank.