#COP25 Ein Fazit, von dem ich mir mehr Fortschritte erhofft hatte …

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Die Weltklimakonferenz ging am vergangenen Wochenende zu Ende – und ich hatte mir natürlich mehr erwartet. Wie auch schon bei der letzten Klimakonferenz in Katowice stehen Nationale Egoismen größeren Fortschritten im Wege. Indigene Völker, Nationen, die schon jetzt von den Folgen der Klimakrise betroffen sind, werden noch immer viel zu wenig gehört. Es wurde viel geredet und angekündigt (bestes Beispiel: Green Deal der EU), aber Ergebnisse und konkretes Handeln gibt es kaum. Lohnt sich so eine Mammutkonferenz dann überhaupt noch? Und wie kann Deutschland endlich wieder zum Vorbild werden?

Offensichtlich ist für mich, dass sich die große Kluft zwischen der Klimabewegung – die nun seit mehr als einem Jahr auf die Straße geht – und der Klimadiplomatie nur noch weiter vergrößert hat. Sieben Millionen Demonstrant*innen weltweit sind wie ich schwer enttäuscht von diesem mageren Ende der Klimakonferenz. Für mich ist klar, dass wir jetzt nicht nur auf den nächsten Klimagipfel in Glasgow warten können, wir müssen jetzt ins Handeln kommen. Und das können und müssen die EU und gerade auch Deutschland jetzt tun.

Die EU macht mit ihrem Green Deal einen ersten Schritt, aber auch das bleibt nicht mehr wie eine Ankündigung. Europa will der erste klimaneutrale Kontinent werden – ein lobenswertes und unterstützenswertes Ziel – aber auf dem Weg dahin müssen wir auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umsteigen, unsere Industrie gänzlich umstellen, aus der Kohle aussteigen: Das sind alles Themen, die aktuell anstehen, aber eben kaum praktische Fortschritte aufweist bzw. sich gar im Stillstand verläuft. Wir brauchen jetzt konkrete Projekte, Erneuerbare Energien müssen ausgebaut werden überall und auf jedem Dach und jeder geeigneten Freifläche. Nur so können wir wirklich einen Fortschritt gewährleisten.

Alle Länderdelegationen setzen große Hoffnungen auf Deutschland und dieser Verantwortung müssen wir endlich gerecht werden. Das es geht beweisen Länder wie Dänemark. Sie haben es geschafft, das Thema Erneuerbare Wärme anzugehen und in Zukunft ohne Öl- und Gasheizung auszukommen, was bei uns im Moment noch riesen Diskussionen auslöst, aber faktisch längst möglich ist. Oder wie die Niederlande, die ein überparteilich ein Klimaschutzgesetz verabschiedet haben, bei dem die Industrie und andere Stakeholder der Gesellschaft mittels Runder Tische stark mit einbezogen wurden. Beide Länder bieten Zukunftsmodelle, an denen wir uns gut orientieren können.

Ich habe für mich nach dieser COP auch den Entschluss gefasst, die Klimabewegung noch verstärkter zu unterstützen, weil gerade die jungen Leute, Frauen und indigene Völker leider auch auf dieser Klimakonferenz noch viel zu wenig gehört wurden. Und sie sind es doch, die an allererster Front mit den Konsequenzen unseres klimapolitischen Handelns leben müssen.


Mein Fazit im Interview mit der Deutschen Welle

Es berichtet außerdem:
WELT
Tagesschau.de