Die Klimawende ist eine riesige Angelegenheit. Es gibt nicht die eine Maßnahme, nicht die eine Lösung, mit der wir der Klimakrise erfolgsversprechend entgegentreten können. Nur viel hilft viel – wir müssen uns jetzt entscheiden große und auch sehr viele kleine Dinge zu tun. Doch – wie es der Astrophysiker Harald Lesch im Interview auf Bayern3 so treffend formuliert – statt alles stehen und liegen zu lassen, wie wir es in einem anderen Notfall auch tun würden, machen wir einfach weiter wie bisher.
Während die Bundesregierung nach wie vor auf ihre Verzögerungstaktik setzt und ihrer Verantwortung und unser aller Wohl damit nicht gerecht wird, müssen wir uns alle die Frage stellen, was jede*r von uns tun kann, um die Klimakrise auf ein Minimum zu beschränken. Wichtig ist dabei nicht, wo wir anfangen, sondern, dass wir es jetzt tun. Denn nichts anderes ist die Klimakrise: ein Notfall, bei dem wir alles dran setzen soll, jetzt sofort das Schlimmste zu verhindern.
Dafür müssen wir nicht alle zu Vollzeit-Klimaaktivist*innen werden, auch wenn das natürlich lobenswert ist. Doch mindestens genauso wichtig ist es, die kleinen Dinge des Alltags anzugehen und alle auf dem Weg der Klimawende mitzunehmen. Umso relevanter also, dass wir direkt bei uns vor Ort mit konkreten klimaschützenden Maßnahmen anfangen. Wie auch Harald Lesch wiederum bemerkt: Wenn du was tun willst, dann mache es lokal, in der Kommune. Warum? Weil die Wege des Erfolges so am kürzesten sind und jede*r von uns etwas positiv bewegen kann.
Eine Möglichkeit das zu tun: den Klimanotstand auch in deiner Kommune anzuregen. Die Erklärung des Klimanotstands ( „Climate Emergency“) ist ein Beschluss von Parlamenten oder Verwaltungen, mit dem sie feststellen, dass es eine menschengemachte globale Erwärmung gibt und dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichen, diese zu begrenzen. Mit dem Beschluss werden Regierung und Verwaltungen beauftragt, Maßnahmen auszuarbeiten, die über den derzeitigen Stand hinausgehen und versprechen, die menschengemachte globale Erwärmung aufzuhalten. Die Erklärung kann auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen, eben auch auf der Ebene jeder Gemeinde und Kommune.
Alle Infos und Musteranträge zu Klimanotstand in Bayerischen Kommunen , findest du hier.
Auch das BuchKommunale Klimapolitik – Klimaschutz und Anpassungsstrategien sei hier empfohlen. Denn alle reden über das Klima – aber wie geht kommunale Klimapolitik? Wie steht es um den Klimaschutz vor Ort? Kümmern sich die Landkreise, Städte und Gemeinden auch schon die Anpassung an den Klimawandel? Und wie passt beides zusammen?Diese Arbeitshilfe enthält gute Argumente, benennt Handlungsfelder und setzt Prioritäten. Es erklärt Strukturen und Strategien, thematisiert die Finanzen und blickt über den Tellerrand.