Im Klosterwald bei Ebrach kreischen wieder die Sägen

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[…] Was ist passiert in dem 700 Hektar großen Laubwaldidyll, das in den vergangenen Jahren zum Zankapfel zwischen Naturfreunden auf der einen und den Gegnern eines Nationalparks auf der anderen Seite geworden war, einer Fläche, die Denzler zum Weltnaturerbe machen wollte und der die Staatsregierung per Gesetzesänderung den Schutzstatus wieder aberkannt hatte? „Im Mittelpunkt stehen sehr vorsichtige Maßnahmen zur Förderung des Waldumbaus sowie Pflanz- und Pflegemaßnahmen wie etwa Kronenpflege zu Gunsten der Eiche“, teilt uns Jan-Paul Schmidt, Sprecher der Bayerischen Staatsforsten, mit. Es werde nach dem Konzept von Betriebsleiter Ulrich Mergner dort auch weiterhin dicke Buchen und Methusalembäume geben, beruhigt das Unternehmen in Regensburg.

Doch was die Staatsforsten „sehr zurückhaltende Nutzung für Pflege- und Waldbaumaßnahmen“ nennen, ruft diese Woche eine Abordnung mehrerer Naturschutzverbände auf den Plan, die den Bayerischen Staatsforsten Wortbruch vorwerfen. Deutliche Worte fallen im Dezemberwald bei Ebrach: „Jetzt mit dem Abholzen der dicken Bäume einfach weiter zu machen, ist ein Skandal“. Das sagt Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des Bund Naturschutz. Die Vertreter des BN Bayern, von Greenpeace Bayern und der WWF Deutschland fordern den sofortigen Stopp der Hiebsmaßnahmen im umstrittenen Klosterwald. Auch die grüne Bundestagsabgeordnete Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen) spricht von einer provokanten Aktion. Sie zeige wieder einmal, wie wenig die bayerische Staatsregierung die Belange der Zivilgesellschaft und Bürger vor Ort berücksichtige“, sagt Badum und fordert ein sofortiges Einschlagsmoratorium. […]

 

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