Klimabilanz: Knapp neun Prozent weniger CO2-Emissionen als 2019

Bayerischer Rundfunk

2020 hat Deutschland seine Klimaziele erreicht. Das geht aus der Klimabilanz hervor, die von Bundesumweltministerin Schulze heute in Berlin vorgestellt wurde. Der Bericht zeigt aber auch: Ohne die Corona-Pandemie wäre dies wohl nicht möglich gewesen.

Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß in Deutschland – verglichen mit dem Jahr 1990 – um mindestens 55 Prozent sinken. So steht es im Klimaschutzgesetz. Und die Deutschen sind scheinbar auf einem guten Weg dahin: Bereits im vergangenen Jahr lagen die CO2-Emissionen schon um 40,8 Prozent unter dem Stand von 1990. Sieht man sich den Verbrauch von 2019 an, so gingen die Emissionen in 2020 um 8,7 Prozent zurück. Das geht aus der Klimabilanz hervor, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) am Vormittag gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) vorstellte.

Corona-Krise hatte starken Einfluss

Dem Klimabericht zufolge, der erstmals nach den Vorgaben des Klimaschutzgesetzes erfolgte, wurden in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt rund 739 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Das sind rund 70 Millionen Tonnen weniger als 2019. […]

Nicht weit genug gehen die Resultate den Grünen. Die hatten bereits im Vorfeld der Vorstellung der deutschen Klimabilanz mehr Ehrgeiz bei der Verringerung des CO2-Ausstoßes gefordert. „Wir brauchen jetzt einen massiven Ausbau von Ökostrom, eine klimaneutrale Industrie und E-Autos auf allen Straßen“, verlangte die Grünen-Klimaexpertin Lisa Badum. Bisher gebe es beim Klimaschutz nur „winzige Trippelschritte, dabei müssten wir schon längst Marathon laufen“.

Badum kritisierte die deutschen Ziele selbst als „veraltet und weder mit dem EU-Klimaziel noch dem Pariser Klimaabkommen vereinbar“. Das Klimaschutzgesetz müsse daher dringend nachgebessert werden. […]

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