Westafrika: Mit Daten gegen die Dürre

Deutsche Welle

 

Ein paar Metallstäbe, eine Menge Sensoren und etwas Plastik drumherum: Das sind die Zutaten, die Westafrikas Forscher im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen sollen. Etwa 50 solcher Wetterstationen haben afrikanische Universitäten mit Unterstützung aus Deutschland seit 2010 aufgebaut – in Benin, Ghana, Togo und acht weiteren Ländern.

 

Wäre es nicht sinnvoller gewesen, man hätte von dem Geld Bäume gepflanzt, um so die Erderwärmung zu verlangsamen? Nein, sagt die deutsche Forschungsministerin Anja Karliczek im Interview mit der DW. Sie ist zurzeit in der ghanaischen Hauptstadt Accra, wo sie dem Klimaschutz-Projekt mit dem Namen WASCAL 25 Millionen Euro an weiterer Unterstützung zugesagt hat.

 

„Wir brauchen erst einmal eine grundlegende Datenbasis, damit wir mit einer guten Forschung darauf aufsetzen können“, so die CDU-Politikerin Karliczek. „Wir hatten in diesen Breitengraden nämlich bislang kaum Datenerhebungen.“

 

Wenn ein Forscher etwa wissen möchte, welche Temperatur heute vor fünf Jahren im Nordwesten Benins herrschte, dann kann er diese Information nun in der WASCAL-Datenbank abrufen. Nahe des Städtchens Dassari war es demnach um 16 Uhr knapp 32 Grad warm, bei 60 Prozent Luftfeuchtigkeit und leichtem Wind von drei Metern pro Sekunde. Auch die Intensität der Sonnenstrahlung, die Bodenbeschaffenheit und viele weitere Parameter werden gemessen.

 

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Dem kann sich die klimapolitische Sprecherin der Grünen im deutschen Bundestag, Lisa Badum, nur anschließen. Allerdings: „Es reicht nicht, mit einem grünen Mäntelchen durch die Lande zu reiten, sondern wir müssen jetzt echt was tun“, so Badum im Gespräch mit der DW. „Die Drastik der Klimakrise ist von der Bundesregierung nicht im Ansatz verstanden worden.“

 

CO2-Emmissionen aus Deutschland trügen dazu bei, dass Staaten in Subsahara-Afrika aufgrund des Klimawandels Dürre und damit weniger Wirtschaftswachstum erwarteten, sagt Badum. „Deshalb müssen wir zuallererst anfangen, vor unserer eigenen Haustür zu kehren. Und der Kohleausstieg muss jetzt wirklich kommen.“ Damit, so Badum, würde Deutschland der Welt im Kampf gegen den Klimawandel wirklich helfen.

 

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