Kampf gegen Klimawandel: Brauchen wir mehr Verbote?

Deutschlandfunk

 

Der Klimawandel ist längst auch bei uns angekommen. An Appellen mangelt es nicht: Weniger fliegen, mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen, weniger Fleisch essen. Doch reichen Mahnungen? Brauchen wir nicht klare Verbote? Diskutieren Sie mit!

Die meisten Bürger sind für mehr Klimaschutz; das zeigt auch der aktuelle ARD-DeutschlandTrend. 92 Prozent der Befragten befürworten darin den Ausbau erneuerbarer Energien, ebenso viele niedrigere Preise für Bahnfahrten. 71 Prozent halten teurere Flugreisen für sinnvoll. Der Tenor der Umfrage: Anreize zum Klimaschutz ja – Verbote nein. Aber kommen wir mit Maßnahmen wie günstigen Zugtickets oder Prämien beim Umstieg auf Elektroautos weiter? Fliegen wir wirklich weniger, wenn die Billigtickets ein paar Euro teurer werden? Sollte man nicht konsequent Kurzstreckenflüge verbieten?

Gebote statt Verbote?

„Einen Flug Nürnberg – München braucht kein Mensch“, sagt Lisa Badum, Klimapolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Mit ihrer  Überlegung, innerdeutsche Flüge ab 2038 möglichst abzuschaffen, erntete die Abgeordnete aus dem oberfränkischen Forchheim einen wahren Shitstorm. „2038 ist seeehr moderat. Bis dahin haben wir längst günstige Zugtickets, noch bessere Bahnverbindungen und weniger Fernflüge“, schrieb Badum auf Twitter. Das Wort „Verbot“ nimmt die Unterstützerin der „Fridays for Future“ Proteste lieber nicht in den Mund, sie spricht eher von „Geboten“ oder „Leitplanken“.

Gleichwohl müsse sich das Verhalten der Verbraucher ändern: „Wir müssen es hinkriegen, unsere Routine zu durchbrechen. Jeder hat 20.000 Entscheidungen am Tag zu treffen. Und wir müssen es schaffen, dass sich einige anders entscheiden.“ Früher habe kaum jemand freiwillig einen Gurt beim Fahren angelegt, heute diskutiere niemand mehr über die Gurtpflicht. Ähnlich sehe es beim Rauchverbot aus. […]

 

 

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