Die Lunge des Planeten retten – Aktionsplan für unseren Wald

Unsere erste Waldschutzkonferenz im Bundestag am 14. Juni bewies: Waldschutz heißt Klimaschutz! Wollen wir unseren Planeten retten, müssen wir unsere Wälder besser schützen.

Unsere Wälder sind Verbündete im Klimaschutz

Mehr als ein Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet. Wir brauchen die Wälder, denn sie sind wichtigeWasserspeicher, Luftfilter und Bodenschützer. Sie sind die Lungen unseres Planeten und wichtige Verbündete beim Klimaschutz, denn sie können den Klimakiller Kohlendioxid schlucken. Die Wälder sind Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere, aber auch Erholungsort für den Menschen. Wälder schützen vor Lawinen und vor Hochwasser. Wir sind daher auf gesunde und intakte Wälder aus vielen Gründen angewiesen. Und nicht zuletzt liefern Wälder den wichtigen nachwachsenden Rohstoff Holz.

 

Status Quo: Intensive Plantagen statt Lebensraum für Artenvielfalt

Aber Wald ist nicht gleich Wald. Obwohl in Deutschland von Natur aus hauptsächlich Buchen- und Eichenmischwälder wachsen würden, stehen heute nur auf 21 Prozent der Waldfläche überwiegend Buchen, ansonsten findet man vor allem monotone Fichten- und Kieferforste, die reine Baumplantagen sind. Fast alle Wälder werden mehr oder weniger intensiv bewirtschaftet. Die Nadelbäume werden gezielt angepflanzt und bis zur Abholzung entsprechend bewirtschaftet, ähnlich wie ein Landwirt, der sein Land bis zur Ernte intensiv bearbeiten muss.

 

Dadurch entstehen einheitliche Plantagen mit Bäumen eines Alters und gleicher Baumstamm- dicke. Ein vielfältiges Leben von unterschiedlichen Pflanzen und Tieren kann sich dort nicht entwickeln, es fehlen die kleinen Lebensräume für Käfer, Pilze und viele andere Pflanzen und Tiere, die auf alte Bäume und morsches Holz zum Überleben angewiesen sind. Diese naturfernen Wirtschaftsforste sind den Anforderungen an den Schutz der Artenvielfalt als auch den Herausforderungen wie der Klimakrise nicht gewachsen. Hinzu kommt, dass der Holzeinschlag in unseren Wäldern durch die steigende Holznutzung in den vergangenen Jah- ren stark gewachsen ist. Das hat Konsequenzen für Pflanzen, Tiere und den Boden. Wie auch in der Landwirt- schaft wollen und brauchen wir mehr Öko im Wald, zum Schutz des Klimas, der Artenvielfalt und der Umwelt.

 

 

Klimakrise trifft unsere Wälder hart

In den letzten Jahren zeigte sich auch deutlich, dass unsere Wälder von der Klimakrise stark betroffen sind. Lange Dürreperioden und heftige Stürme schaden unseren Wäldern. Der letzte Hitzesommer hat viele Wald- brände ausgelöst und auch in diesem Frühsommer brennen die Wälder bereits wieder, vor allem Kiefernplan- tagen. Vor wenigen Tagen hielt der bislang größte Waldbrand im Land Brandenburg die Feuerwehren und An- wohnerInnen bei Jüterbog in Atem. Die in den Nadelhölzern enthaltenen Terpene brennen wie Benzin. Unter Nadelbäumen ist es darüber hinaus immer besonders trocken. Entsprechend wenig Regenwasser kann in den Boden sickern und das Grundwasser speisen. Diese Nadelforste sind am schlechtesten für die Folgen der Kli- makrise wie Dürren und Wassermangel, Schädlingsbefall aber auch heftige Stürme gewappnet. Die Zeit von hölzernen Versprechen ist vorbei.

 

Jetzt national und international handeln

Bundesregierung und Bundesländer müssen schnell wirksame Maßnahmen ergreifen, um unseren Wald zu schützen und zukunftsfähig zu machen. Die Waldpolitik heute bestimmt den Wald von Morgen. Wir entscheiden jetzt, welchen Wald wir unseren Enkeln und Enkelinnen weitergeben wollen. Wir wollen, dass intakte und naturnahe Wälder die Regel werden, und nicht eine Ausnahme sind. Nur so können wir die Artenvielfalt in unserem Land erhalten und die Klimakrise bekämpfen. Auch auf interna- tionalem Terrain muss die Bundesregierung vorangehen und die Waldzerstörung stoppen. Auf internationaler Ebene ist es besonders wichtig, vor allem auf den Erhalt der Wälder zu setzen.

 

Unsere Forderungen

Auf der ersten Waldschutzkonferenz im Bundestag haben ANTON HOFREITER (Fraktionsvorsitzender), STEFFI LEMKE (Sprecherin für Naturschutzpolitik), HARALD EBENER (Sprecher für Waldpolitik) , UWE KEKERITZ (Sprecher für Entwicklungspolitik) und ich ein Autorinnenpapier veröffentlicht. Darin fordern wir:

 

1) Umbau von Plantagen zu Öko-Wäldern vorantreiben

2) Genutzte Wälder ökologisch bewirtschaften

3) Den Waldnaturschutz stärken

4) Ressource Holz verantwortungsvoll nutzen

5) Globalen Waldschutz verstärken & Interessen der Bevölkerung berücksichtigen