Dramatischer Zustand der Alpengletscher verlangt schnelles Handeln

Zum Beschluss der XI. Alpenkonvention erklärt Lisa Badum MdB, Sprecherin für Klimapolitik von Bündnis 90/Die Grünen:

 

Es ist gut, wenn sich die Vertragsparteien der Alpenkonvention mit dem Zielsystem auf einen klimaneutralen Alpenraum geeinigt haben. Unsere Alpen sind – neben den Küsten – diejenigen Natur- und Lebensräume, in denen die Auswirkungen der Klimakrise am stärksten und schnellsten deutlich werden.

 

So ist nach den letzten Zahlen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften der bayerische Gletscherbestand auf einem historischen Tiefststand seit dem Jahr 1950 angelangt. Im Fall des südlichen Schneeferners und des Blaueis-Gletschers ist die Situation dramatisch: nur noch 6% bzw. 15% der ursprünglichen Gletschermasse sind an Masse und Volumina vorhanden. Und das ungebremste Auftauen von Permafrostböden begünstigt Lawinenabgänge und Schneekatastrophen, erst Recht bei starkem Schneefall, so wie in diesem Winter.

Deswegen sind die deutschen Alpen darauf angewiesen, dass nicht nur vor Ort, sondern insgesamt in Deutschland bis zum Jahr 2050 weitgehend Klimaneutralität herrscht. Die besten Ziele in die problematischsten Gebiete zu verschieben hilft da nur bedingt. Wir brauchen jetzt ein robustes Klimaschutzgesetz und ein umfassendes Maßnahmenpaket an Sektor-Gesetzen, mit denen Deutschland endlich seinen Verpflichtungen in der Klimakrise nachkommt – auch und gerade zum Schutz unseres Alpenraums!

Die Jugendlichen von Friday for Future haben das längst verstanden. Es ist ein ganz starkes Signal, dass am 5. April wieder in 47 Städten Klimastreiks stattfinden.