Die Bamberger Bundestagsabgeordnete Lisa Badum (Grüne) schlägt Alarm: Der Bau eines modernen Fahrradparkturms am Bahnhof Bamberg ist trotz einer Bundesförderung von 1,3 Millionen Euro seit zwei Jahren nicht vorangekommen. In einem offenen Brief wendet sie sich deshalb an den Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Andreas Starke, den Landrat Johann Kalb sowie den Vorstandsvorsitzenden der DB InfraGO, Dr. Philipp Nagl. Sie fordert ein Ende der Verzögerungen und endlich entschlossenes Handeln.
„Der Bamberger Bahnhof könnte eine der modernsten Fahrradabstellanlagen in Deutschland bekommen und damit dem unhaltbaren Zustand der Vernachlässigung am Bahnhofsvorplatz entgegenwirken. 2023 konnte die Stadt dank Einsatz von mir und der Fraktion Grünes Bamberg tatsächlich einen Zuschlag von 1,3 Mio. Euro vom Bund für einen solchen Bau bekommen. Aber Bahn, Stadt und Landkreis schieben sich seit zwei Jahren die Verantwortung, einen Ort dafür zu finden, wie eine heiße Kartoffel hin und her“, so Badum.
Trotz intensiver Gespräche und mehrerer Standortprüfungen ist bis heute keine Entscheidung gefallen. Die Zeit drängt: Laut Bundesvorgaben muss das Projekt bis spätestens Juni 2027 abgeschlossen und abgerechnet sein – andernfalls verfällt die Förderung. Badum kritisiert, dass andere Bauvorhaben in Bamberg schneller umgesetzt werden, während hier Tempo und Priorisierung fehlen.
Die Stadtverwaltung hat nun in einer aktuellen Vorlage an den Stadtrat eine neue Fläche an der Ludwigstraße 14 und 16 ins Spiel gebracht – in unmittelbarer Nähe zum geplanten Regionalen Omnibusbahnhof. Doch auch hier könnten denkmalschutzrechtliche Hürden eine rasche Umsetzung erschweren. Badum ruft deshalb alle Beteiligten zu einem entschlossenen gemeinsamen Vorgehen auf:
„Ich erwarte, dass jetzt alle Beteiligten das Thema zur Chefsache machen und endlich eine Lösung finden. Ziehen Sie auch bereits verworfene Flächen erneut in Betracht – denn angesichts der Dringlichkeit darf keine Option vorschnell ausgeschlossen werden.“
Badum bietet ihre Unterstützung auf Bundesebene ausdrücklich an, stellt aber klar, dass die Initiative vor Ort erfolgen muss. Der geplante Fahrradparkturm sei ein sichtbares Zeichen für die Verkehrswende und eine große Chance für die Stadtentwicklung rund um den Bahnhof. Diese zu verspielen, wäre aus Sicht der Grünen-Abgeordneten ein schwerwiegendes Versäumnis.