„Klimakompensation darf kein CO2-Ablasshandel sein“

Frankfurter Rundschau

 

Weil gesetzliche Vorgaben fehlen, soll die Bundesregierung Standards für die Kompensation von Treibhausgasen festlegen.

 

Selbst wenn wir uns noch so sehr anstrengen – nicht alle Treibhausgase lassen sich vermeiden. So entstehen bei der Produktion von herkömmlichem Zement gewaltige Mengen an Kohlendioxid, und auch die durchaus erfolgversprechenden Ansätze, diese Emissionen zu senken, können keine Wunder bewirken. Flugreisen zu entfernten Zielen verursachen ebenfalls sehr viele Treibhausgase.

 

„Bei einer Flugreise von Berlin nach La Palma entstehen schon über zwei Tonnen CO2-Äquivalent, bei einer Flugreise nach Australien sogar zehn Tonnen“, sagt Michael Bilharz. Der Volkswirt ist beim Umweltbundesamt (UBA) für nachhaltige Konsumstrukturen zuständig. Weil es bei Flugreisen keine „grünere“ Variante gibt, sondern nur die Entscheidung zwischen fliegen und nicht fliegen, spenden klimabewusste Fluggäste Geld an Klimaschutzprojekte. Die sogenannte Kompensation soll die entstandenen Emissionen „neutralisieren“, indem sie andernorts vermieden werden. „In der Praxis beinhaltet das vor allem die Installation von Windkraft- und Photovoltaikanlagen, die Förderung von Solarkochern oder auch Aufforstungsmaßnahmen in Schwellen- und Entwicklungsländern“, erklärt Michael Bilharz. Mit der Kompensationszahlung trage man direkt zum Aufbau einer klimaneutralen Infrastruktur in den Ländern bei. […]

 

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