Trinken wir bald Wein statt Bier?

© Lisa Badum

Was auf uns zukommt – Klimawandelfolgen in Oberfranken

Ein Fachgespräch in Bamberg gemeinsam mit MdL Martin Stümpfig und Prof. Dr. Christoph Thomas, Mikrometeorologie Universität Bayreuth

Wollen wir unsere Emissionsreduktionsziele bis 2050 auf Null senken, dann müssen wir jetzt anfangen, radikaler zu denken. Auch in Oberfranken spüren wir mittlerweile hautnah und vor Ort, dass der Klimawandel seine Folgen hat, die uns direkt betreffen: Starkregen sorgt im Lk Bamberg und Lk Forchheim für Überschwemmungen, Bauern beklagen schlechte Ernten auf Grund der Trockenheit, der Wein wird 4 Wochen früher geerntet, der Hopfen hingegen leidet und ganze Bachläufe und Flüsse sind vom Vertrocknen bedroht.

 

© Lisa Badum

 

Doch wo andere Nationen Europas wie Frankreich bereits tatkräftig handeln, gehen wir sogar ein paar Schritte zurück. Im Bereich Verkehr sind unsere Emissionen gestiegen, Förderprogramme zur Anpassung an Klimawandelfolgen verweist die Bundesregierung lediglich an die Länder und zu CO2-Grenzwerten hat die GroKo nicht einmal eine Meinung. Wir sind soweit, ja sogar die Wirtschaft weiß, dass und wie sie sich auf den Weg der Dekarbonisierung begeben kann und muss, nur die Bundesregierung hinkt hinterher.

 

© Lisa Badum

 

Was also kann und muss die Bundesregierung tun? Kohleausstieg wäre die eine Sache, um schnell große Mengen an CO2 einzusparen. Erneuerbare Energien ausbauen die andere, denn die Lösungen liegen tatsächlich, auch festgehalten im Koalitionsvertrag, bereits auf dem Tisch. Mit der EU-Kommission bezüglich CO2-Grenzwerte zusammenarbeiten und Frankreichs ausgestreckte Hand im Klimaschutz ergreifen, wäre ein weiterer wichtiger Schritt. Und vor allem: Die Bürgerinnen und Bürger unterstützen, die sich bereits für den Klimaschutz engagieren, die positive Beispiele setzen, sei es mit Mischwaldaufforstung, individuellem Fleischverzicht oder Umstieg auf das Fahrrad. Nur wenn das Bewusstsein von allen wächst, können wir erfolgreich an unseren Klimaschutzzielen arbeiten. Das zu fördern, zu unterstützen und weiter zu verfolgen liegt in unser aller und vor allem in der Hand der Bundesregierung. Gemeinsam können wir wieder zum Vorbild im Klimaschutz werden.