So ist Mathias Gräbner aus Forchheim beispielsweise nie ohne seinen Rucksack unterwegs. Er bekam schon als Kind Geld und Einkaufstasche in die Hand und achtet bis heute darauf, dass er mit möglichst wenig Verpackungen nach Hause kommt – die anschließend wieder entsorgt werden müssen. „Es ist vieles unnütz in Kunststoff verpackt“, findet er und kauft lieber beim Bauern um die Ecke, bei dem auch die Wege kurz sind.
Gisela Schaarschmidt aus Igensdorf erzählt, wie die früheren Pilger für die Verbreitung von Knoblauchsrauke, Haselsträuchern und anderen Pflanzen sorgten, von denen sie unterwegs ernten und ihren Hunger stillen konnten. Sauerampfer, Gänseblümchen, Kornblumen und Kräuter sind auch bei einer Wanderung schnell gepflückt. Spritzen die Landwirte dagegen mit Glyphosat, können keine Wildkräuter mehr wachsen. Sie weiß auch, was sich gegen die lästigen Nacktschnecken im Garten unternehmen lässt: „Einfach die Stellen, an denen sie ihre Gelege haben, im Herbst mit heißem Wasser übergießen“. In ihrem Garten ist auf diese Weise wieder Schneckenvielfalt eingekehrt – fressen doch die Nacktschnecken die Gelege der anderen Schnecken.
Barbara und Volker Poneleit aus Igensdorf sinnieren über die Grenzen, die es zwischen den einzelnen Orten gibt – auch wenn sie nicht sichtbar sind. Nachdem die Gemeinden lange ihre Grenzen gewahrt haben, überwinden sie inzwischen das Kirchturmdenken und arbeiten interkommunal zusammen. So haben sich die Gemeinden Igensdorf und Weißenohe dazu entschlossen, ihren Bauhof gemeinsam zu errichten – und profitieren zugleich von der höheren Förderung durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE). Auch Bienen scheren sich nicht an Grenzen und fliegen bis zu einem Kilometer weit, wenn sie ihren Nektar sammeln: “Da reichen die dreihundert Meter Abstand, der zu genmanipulierten Feldfrüchten eingehalten werden muss, einfach nicht aus“.
In Gräfenberg steht eine Bahn, die allerdings nicht nach Forchheim, sondern nach Nürnberg fährt. Wie schwierig es ist, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Thuisbrunn zu gelangen, erlebten die Grünen im Vorfeld der Wanderung: Für das Anruf-Sammeltaxi hätte jeder 17,40 Euro bezahlt, wäre aber nur bis Gößweinstein gefahren. Erst nach einer Stunde Wartezeit wäre der nächste reguläre Bus bis Thuisbrunn gefahren. Emmerich Huber findet, dass der ÖPNV im gesamten Landkreis besser ausgebaut werden müsste. Auch die Tendenz, immer mehr Waren in immer größeren Gigalinern auf die Straße zu bringen, schade nicht nur der Bahn, sondern auch der Umwelt. Täglich wird allein in Bayern eine Fläche von 25 Fußballfeldern überbaut, erklärt Huber.
Dass ohne Wasser kein Bier gebraut werden kann, sei sicher jedem klar: „Wasser ist Leben!“ stellt Lisa Badum fest. Gerade in den Dörfern auf der Hochebene der Fränkischen Schweiz war Wasser jahrhundertelang echter Luxus, der beispielsweise mühsam vom Tal bis hinauf nach Engelhardtsberg getragen werden musste. Aber das Wasser wird immer mehr von Nitraten und Arzneimittelrückständen belastet, zu denen auch die Pille gehört. Die Reinigung und Klärung wird aufwändiger und muss von allen bezahlt werden: „Wäre es nicht sinnvoller, die Landwirtschaft so umzustellen, dass keine Nitrate mehr in den Boden und das Grundwasser gelangen können?“