Helene-Weber Preisträgerin 2015

Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig ehrte am 11. Juni 2015 zwanzig Preisträgerinnen für ihr außergewöhnliches kommunalpolitisches Engagement. Badum war von Dr. Anton Hofreiter nominiert worden.

Bericht in den Nordbayerischen Nachrichten und dem Fränkischen Tag

Weiblicher Nachwuchs für die Kommunalpolitik

Der Helene Weber-Preis ist eine altersunabhängige Auszeichnung für herausragende Nachwuchs-Kommunalpolitikerinnen in ihrer ersten oder zweiten Wahlperiode. Das Anliegen des Helene Weber-Preises war auch Anliegen seiner Namensgeberin Helene Weber: mehr Frauen für die Politik zu gewinnen. Der Helene Weber-Preis will insbesondere die Kommunalpolitik als „Basis der Demokratie“ stärken.

Helene Weber: Mutter des Grundgesetzes

Helene Weber war eine der vier Mütter des Grundgesetzes, die sich maßgeblich für die Verankerung des Artikels 3 „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ in das Grundgesetz eingesetzt hat. Am 11. Juni 2015 wird der Helene-Weber Preis zum dritten Mal verliehen (zuvor 2009 und 2011). Hintergrund ist: Der Frauenanteil an den kommunalen Mandaten ist mit durchschnittlich etwa 25 Prozent im Allgemeinen noch viel zu gering. Noch immer gibt es Stadt- oder Gemeinderäte, in denen keine einzige Frau vertreten ist. Umso wichtiger sind Vorbilder wie die Helene Weber-Preisträgerinnen, die durch ihr Beispiel und ihre Aktivitäten andere Frauen zum kommunalpolitischen Engagement ermutigen.

Auswahlverfahren

Das Vorschlagsrecht für Bewerberinnen lag bei den Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Dr. Anton Hofreiter, hatte Lisa Badum für den Preis nominiert. Kriterien bei der Vergabe des Preises waren die Verbindung von kommunalpolitischem mit zivilgesellschaftlichem Engagement und der Einsatz für die Gleichstellung von Männern und Frauen. Grundlage waren neben der Selbstauskunft der Bewerberin ein Referenzschreiben des Abgeordneten sowie einer zivilgesellschaftlichen Organisation, in diesem Fall dem Bund Naturschutz Bayern.

Preisverleihung durch Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig

Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig zeichnete am 11. Juni 2015 in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin zwanzig ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen für ihr besonderes Engagement mit dem Helene Weber Preis 2015 aus.

Schwesig berichtete aus ihrer eigenen Anfangszeit als Kommunalpolitikerin und den meist typisch weiblichen Zweifeln, das Amt nicht ausfüllen zu können. Am Ende konnte sie aber durch überparteiliche Initiativen in Schwerin viel bewegen. Schwesig betonte, die Kommune sei „nicht das Kellergewölbe sondern das Fundament der Demokratie“. Sie betonte daher, dass der Frauenanteil in kommunalen Parlamenten steigen müsse, damit Frauen über ihre eigenen Angelegenheiten entscheiden können.

Preisträgerin aus Forchheim

Unter den Preisträgerinnen ist auch Lisa Badum aus Forchheim, die sich als Kreisrätin u.a. für eine moderne Verkehrspolitik, für sozial-ökologische Vergabekriterien im Kreis sowie die Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit für Flüchtlinge stark macht.

„Ich freue mich über diese Anerkennung für mein ehrenamtliches Engagement und für Alle, die sich bei uns in Kreisverband und Fraktion einsetzen. Das ist eine Motivation weiterhin mit Vereinen und Initiativen unseren Landkreis nachhaltig lebenswert zu gestalten“, so Badum.

Einzelcoaching zur Verbesserung

Alle Preisträgerinnen erhalten ein Aktionsbudget von 500 Euro für Aktion(en) vor Ort, ein Einzelcoaching sowie ein Vernetzungswochenende mit den anderen Helene Weber Preisträgerinnen.

Der Helene Weber Preis wird bereits zum dritten Mal verliehen – inzwischen gibt es 50 Preisträgerinnen. Diese engagieren sich zum Beispiel als Mentorinnen für Nachwuchspolitikerinnen im Helene Weber Kolleg, der ersten bundesweiten und parteiübergreifenden Plattform für politisch engagierte Frauen. Anliegen des Preises wie des Kollegs ist es, die Kommunalpolitik zu stärken und mehr Frauen für kommunalpolitische Mandate zu gewinnen.

Der Helene Weber Preis und das Helene Weber Kolleg werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Projektträgerin ist die EAF Berlin I Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft.