Druck von Brauereigaststätten und Grünen hat gewirkt

Lisa Badum, oberfränkische Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen, erklärt:


„Heute ist ein freudiger Tag für unser fränkisches Welterbe Bierkultur und für mich als Abgeordnete für das Brauereien-Kernland Oberfranken. Nach monatelangem Tauziehen und Scheinlösungen gibt es endlich eine offizielle Antragsberechtigung für Brauereigaststätten für die Corona November-/Dezemberhilfen. Zum ersten Mal äußert sich nun Markus Söder zur Lage unserer teils jahrhundertealten und identitätsstiftenden Familienbetriebe. Er und Minister Altmaier stellen in Aussicht dass Brauereigaststätten wie eigenständige Unternehmen bei der Antragsstellung behandelt werden und so das Problem des Mischbetriebs umgangen wird.

Dass in der Ausgestaltung der Antragsberechtigung Fehler passieren, ist hinnehmbar. Nicht aber, dass es offenbar erst unzählige Nachfragen an das Bundeswirtschaftsministerium braucht, um das Problem auf die Agenda zu setzen. Bis vor Kurzem habe ich noch höchst unbefriedigenden Antworten zurückbekommen: die Bundesregierung wollte das Problem nicht im Kern angehen. Es brauchte offensichtlich erst öffentlichkeitswirksame Aktionen engagierter Brauer:innen und lauten und dauerhaften Protest, um Altmaier zum Umdenken zu bewegen.

Umso erleichterter bin ich jedoch heute und danke allen Brauer:innen für ihren Einsatz. Ich werde weiter nachfragen, bis die ersten Cents tatsächlich auf das Konto unserer Braumeisterinnen und Braumeister eingegangen sind. Als nächstes müssen wir darüber sprechen, wie eine Öffnungsperspektive für unsere Gastronomie realistisch aussehen kann und wie wir unsere regionale Wirtschaft gerade in der Corona-Krise weiter unterstützen.“


Hintergrund
In ganz Bayern, besonders in Franken, gibt es eine einzigartige Vielfalt an Braubetrieben – häufig mit Gaststätte – die seit Jahrhunderten als mittelständische Familienbetriebe geführt werden. Rekordverdächtig ist Oberfranken mit allein 163 Brauereien. Diese Vielfalt ist identitätsstiftend für die Region und Weltkulturgut für uns in ihrer Einzigartigkeit. Die Brauereigaststätten sind aktuell durch wie andere Gaststätten durch die Corona-Schließungen in wirtschaftlicher Not und konnten bisher zudem keine Corona November-Dezemberhilfen beantragen.