Lange haben die Grünen mit synthetischen Kraftstoffen gefremdelt. Das ändert sich nun. Auch das Umweltministerium denkt um. Die Branche freut sich.
Wer das Positionspapier führender Energie- und Klimapolitiker der Grünen-Bundestagsfraktion zum Thema „Grüner Wasserstoff“ in den Händen hält, gerät ins Staunen. Auf fünf Seiten skizzieren die sechs Autorinnen und Autoren, welche Rolle sie grünem Wasserstoff künftig beimessen wollen. Tenor: Grüner Wasserstoff kann wichtige Beiträge zum Gelingen der Energiewende leisten.
Diese Tonlage ist neu. Bislang überwog bei den Grünen die Skepsis. Das ändert sich gerade. „Wo direkte Stromnutzung an ihre Grenzen stößt, wird Wasserstoff unverzichtbar werden, beispielsweise im Industriesektor oder im Fernverkehr“, sagte Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen-Fraktion im Bundestag, dem Handelsblatt. Nestle gehört mit ihren Fraktionskollegen Oliver Krischer, Lisa Badum, Matthias Gastel, Stephan Kühn und Julia Verlinden zu den Verfassern des Papiers.
Wasserstoff könne „zu einem wichtigen Teil im Puzzle der Energiewende werden“, sagte Nestle. Es sei nun Aufgabe der Politik, die Weichen für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft zu stellen. „Dazu zählen ein Neustart beim Ausbau der Erneuerbaren sowie eine Reform der Umlagen und Abgaben“, sagte Nestle. […]