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„Man geht den Klimaleugnern auf den Leim“
Die Wissenschaft selbst, ihre Sprache wird zum Politikum. Das passiere auch in Deutschland, sagt Lisa Badum, die Klimasprecherin der Bündnisgrünen im Bundestag.
„Sprache ist Macht. Was ich in Deutschland beobachte, ich sehe zwei Strömungen. Zum einen Aufwind für Klima- und Energiepolitik. Das andere ist eben, dass wir die AfD im Bundestag haben – und dass es leider schon Auswirkungen auf andere Parteien hatte.“
In der deutschen Politik wird heftig über die Klimafolgen gestritten, doch keine der im Bundestag vertretenen Parteien leugnet den menschengemachten Klimawandel, außer einer.
Seit die AfD im Parlament ist, gibt es eine Tendenz, die Leugnung des Klimawandels als legitimen Standpunkt zu diskutieren und dabei den Klimaschutz als das andere Extrem zu charakterisieren. Als die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles darüber sprach, dass die Interessen des Klimaschutzes mit den wirtschaftlichen oder regionalen Interessen in Einklang zu bringen seien, setzte sie Klimaleugner mit den Klimaschützern gleich.
„Bin also an dieser Stelle auch gerne bereit, mich auseinanderzusetzen mit Leuten, die meinen, es gäbe nur eins dieser Ziele, nämlich den Klimaschutz – oder umgekehrt: die AfD, die behauptet es gäbe gar keinen menschengemachten Klimawandel. Beide sind meiner Meinung nach komplett unhaltbare Positionen.“
Für Lisa Badum ist das eines von vielen Anzeichen dafür, dass die politische Sprache zunehmend erodiert.„Das ist natürlich sehr fatal, man geht der AfD und den Klimaleugnern ein Stück weit auf den Leim. Oder was Christian Lindner sagt, wir sind Klimanationalisten. Es könnte auch AfD-Wording sein. Es hängt natürlich zusammen, die Leugnung der Klimakrise und die Leugnung der wissenschaftlichen Erkenntnisse letzten Endes, und auch die Bekämpfung der Demokratie.“ […]