Würdiges Gedenken

Wie sieht ein würdiges Gedenken an die jüdischen MitbürgerInnen einer Stadt aus? Diese Frage kann sich jede Stadt in Deutschland stellen. Auch und gerade in Forchheim haben wir es lange versäumt darüber nachzudenken. Zwar gab es hier „nur“ recht wenig jüdische Familien, etwa 1 Prozent der Stadtbevölkerung. Aber jüdisches Leben und eine Synagoge haben existiert und wurde dann völlig ausgerottet. Eine nachfolgende jüdische Gemeinde wie in manch anderen Städten gibt es nicht.

Genau deswegen muss das Thema sensibel betrachtet werden. Dem OB haben wir es zu „verdanken“, dass wir aus unserem Winterschlaf aufgewacht sind. Denn nach dieser Entscheidung für die Neubebauung des Grundstücks in der Wiesentstraße war uns klar: Das ist das Gegenteil eines würdigen Gedenkens! Jeder Grundstückseigentümer hat die gleichen Rechte, selbstverständlich auch der Oberbürgermeister. Aber der Oberbürgermeister sollte doch mehr Feingefühl für solch ein Thema besitzen und hat außerdem eine größere moralische Verantwortung als „irgendein“ Grundstücksbesitzer. In einer konstruktiven Diskussion zusammen mit MdL Christine Stahl, dem Kreisverband und der FGL kamen wir zu dem Schluss, dass wir den Plan eines „Gedenkgrundstücks“ verwirklichen wollen. Außerdem soll die Ausstellung zum jüdischen Leben dauerhaft zu sehen sein. Wir werden baldigst mit dem Oberbürgermeister und den anderen Parteien reden um das vorzubringen!