Warum ich heute einen Brief an US-Präsident Biden geschickt habe

Gemeinsam mit führenden US-Klimapolitikern – den Senatoren Ed Markey und Bernie Sanders – sowie über 100 weiteren Abgeordneten aus aller Welt habe ich heute einen Brief an Präsident Joe Biden und Energieministerin Jennifer Granholm verschickt. Darin fordern wir die Biden-Regierung dazu auf, an ihrem temporären Moratorium für Flüssiggas-Exportprojekte festzuhalten und keine neue LNG-Infrastruktur zu genehmigen. Der Brief trägt die Unterschriften von Abgeordneten verschiedenster Parteien und von mehreren politischen Ebenen – von der Landes- über die Nationalpolitik bis hin zu EU-Ebene. Damit senden die mehr als 100 Volksvertreter*innen aus knapp 30 Ländern und von allen Kontinenten ein starkes internationales Signal gegen den Fracking-Wahn im inzwischen größten fossilen Exportstaat der Welt.


Hier ein (frei übersetzter) Auszug aus dem Brief, der die Dringlichkeit unserer Forderung unterstreicht: „Flüssiggas richtet große Umweltschäden an und ist weit davon entfernt, eine saubere „Brückentechnologie“ zu sein. Zusätzlich zu den CO2-Emissionen, die bei der Verbrennung von Flüssiggas anfallen, sind Methanlecks entlang der LNG-Lieferkette allgegenwärtig – von der Exploration über die Förderung, den Transport, die Verflüssigung, die Regasifizierung und die Verteilung bis zum Endverbrauch. Dieser Methanschlupf hebt wohl alle vermeintlichen Klima-Vorteile von Fracking-Gas gegenüber anderen fossilen Brennstoffen auf.“


Darüber hinaus ist Flüssiggas eine unwirtschaftliche Ablenkung von der wahren Energiewende: „Zusätzlich zu den positiven Auswirkungen für Gesundheit und Umwelt wird die Beschränkung von US-Flüssiggasexporten die globale Energiesicherheit stärken. Sowohl in Schwellen- als auch Entwicklungsländern ziehen die Überinvestitionen in Flüssiggas Ressourcen von günstigeren, verlässlicheren und weniger handelsabhängigen Investitionen in saubere Energie.“


Auch bei der Weltklimakonferenz COP29 wird der fossile Ausstieg wieder ein Thema sein. Als Leiterin der Bundestagsdelegation bin ich im November live dabei und setze mich dafür ein, dass die Gefahr von LNG-Überkapazitäten endlich weltweit anerkannt wird.