Diese Wahl ist eine Schicksalswahl für das Klima

Noch ist nicht jede Stimme ausgezählt und es gebietet der Respekt vor den demokratischen Prozessen und jeder Wähler*innenstimme das finale Ergebnis abzuwarten. Aber meine Hoffnung ist groß und ich werde immer zuversichtlicher, dass Joe Biden die Wahl für sich entscheiden kann.
Wir mussten leider damit rechnen, dass der amtierende US-Präsident seinen Worten der letzten Jahre Taten Folgen lässt, und sich wie ein autokratischer Herrscher aufführt, der eine legitime Wahl zu stehlen versucht. Die Äußerungen von Trump sind nicht nur falsch, sie sind zutiefst besorgniserregend und ein Angriff auf die Demokratie und das Wahlsystem.

Jetzt ist es so wichtig wie nie, besonnen und umsichtig auf die Situation zu reagieren. Wir wussten, dass die Auszählung aufwändig und langwierig wird und so lange nicht jede Stimme gezählt ist, sind Spekulationen unseriös und gefährlich. Die US-Amerikaner*innen haben ihre Wahl getroffen und wir werden ihre Entscheidung respektieren. Aber so lange das Ergebnis offen ist und alle Helfenden in den Wahllokalen sich die Nächte um die Ohren schlagen, um fair und geheim alle Stimmen auszuzählen, sind Wahlsiegsbekundungen und Klageverfahren fehl am Platz.

Mit Joe Biden verbinde ich auch Hoffnung für den internationalen Klimaschutz. Denn mit dem gestrigen Tag ist die USA dank Trump aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgetreten. Und das als weltweit zweitgrößter CO2 Emittent. Das war ein Schock, hat aber zum Glück nicht dazu geführt, dass andere Staaten nachziehen. Joe Biden ist sicher kein Allheilmittel, aber er hat die fortschrittlichste Klima-Agenda (auch besser als Obama), die wir je von einem Präsidentschaftskandidaten gesehen haben. Er hat angekündigt, dem Pariser Klimaschutzabkommen wieder beizutreten und die US-Wirtschaft bis 2050 klimaneutral zu machen. Immens wichtige Signale für den internationalen Klimaschutz nach den vier verlorenen und destruktiven Jahren unter Trump.