Radikal-realistische Klimapolitik mit Scientists for Future

Brauchen wir eine radikal-realistische Klimapolitik? Und was heißt das überhaupt?

Mit Volker Quaschning von Scientist for Future sind Julia Verlinden und ich uns in jedem Fall schnell einig: Ja, wir brauchen eine radikal-realistische Klimapolitik! Und ein kleiner Tipp: Das ist nicht das, was die Bundesregierung gerade abliefert. Ganz im Gegenteil.

Wir müssen jetzt radikal sein, um überhaupt realistisch zu bleiben.
Und realistisch heißt für mich: Wir setzen alles daran, das 1,5 Grad
Ziel zu erreichen. Wenn wir jetzt keine entsprechenden Maßnahmen
ergreifen, nehmen wir uns selbst die Möglichkeit, auch in Zukunft
handlungsfähig zu bleiben. Und Volker Quaschning setzt noch einen drauf: Wir brauchen die Klimaneutralität schon vor 2050.

Millionen Demonstrant*innen auf den Straßen fordern radikale Maßnahmen und meinen damit eigentlich nur das, was angesichts der Lage angemessen ist. Radikal zu sein, heißt demnach vielmehr zukunftsorientiert zu sein. Es heißt, den Ernst der Lage endlich anzuerkennen.

Das Pille-Palle-Klimapaket der GroKo tut das nicht. Sie handeln
entgegen wissenschaftlicher Erkenntnisse, entgegen der Stimmung eines
Großteils der Gesellschaft. Radikal? Sicher nicht. Aber eben auch weder
realistisch noch zukunftsorientiert. Wir müssen noch mehr Unentschlossene in die Klimabewegung bringen, wir müssen weiter Dampf machen und wir dürfen auf keinen Fall eine Spaltung der Bewegung zulassen. Wir müssen radikale Maßnahmen (zugegeben: die Umsetzung ist nicht immer einfach) einfordern!

Zu den wichtigsten Maßnahmen für eine grüne Klimapolitik zählen für mich deshalb die gesetzliche Verankerung des Klimaschutzes, der sofortige Einstieg in den Kohleausstieg und ein CO2-Preis von mindestens 40 Euro. Radikal? Vielleicht. Aber eben auch realistisch.“