Es braucht mehr Streuobstwiesen statt weniger

Lisa Badum kritisiert mangelnden Informationsfluss des Bauernverbandes und der Staatsregierung

 

Zu den Fällungen von fränkischen Obstbäumen als Protestreaktion auf die Biotopkartierung von Streuobstwiesen im Rahmen des Gesetzes zur Artenvielfalt, erklärt Lisa Badum, Abgeordnete für Bamberg und Forchheim von Bündnis 90/Die Grünen:

 

Die Aktion ist nicht nur moralisch verwerflich, Obstbäume während der Brutzeit vieler Vogelarten zu fällen ist auch illegal. Die überstürzte Aktion einiger weniger fränkischer Obstbauern ist ein Zeichen für den mangelnden Informationsfluss. Staatsregierung und Bauernverband haben es verpasst, die Obstbauern ausreichend zu informieren. Alle bisherigen Informationen der Staatsregierung zur Umsetzung sind mehr als dürftig.

 

Wir Grüne haben gemeinsam mit allen Initiatoren des Volksbegehrens von Beginn an klargemacht, dass wir mehr Streuobstwiesen brauchen und nicht weniger. Und das geht nur mit den Obstbauern gemeinsam. Statt sie zu verunsichern, müssen wir konsequent aufklären und unterstützen. Ich hatte bereits einen besorgten Obstbauern in meinem Forchheimer Bürgerbüro, der den Gesetzesentwurf einsehen und sich über entsprechende Konsequenzen für ihn informieren wollte. Der Wille ist da.

 

Streuobstwiesen sind wertvoller Lebensraum für mehr als 5.000 Pflanzen- und Tierarten, darunter teils gefährdete Arten. Sie unter Biotopschutz zu stellen, ist der richtige Weg, um sie als Lebensraum und – besonders auch bei uns in Franken – als Kulturgut zu erhalten. Das Landwirtschaftsministerium und Umweltminister Glauber stehen jetzt dringlichst in der Verantwortung, konkrete Handlungsanweisungen zu formulieren und die Obstbauern angemessen zu informieren, um weitere Überschussreaktionen zu verhindern.

 

Medienecho