#COP23 Wir kämpfen für den Klimaschutz!

Wie betitelte es Jerry Brown, der kalifornische Gouverneur, so passend:

We will burn to hell!

 

Zumindest wenn wir hinsichtlich des Klimaschutzes weiter so passiv agieren. Die Weltklimakonferenz, die in Bonn vom 6. bis 17. November stattfindet, bietet dem Klimaschutz die so wichtige weltweite Bühne. Unter dem Motto „Kohle? Erdöl? Atom? Wir vertreiben die bösen Klimageister!“ startete am vergangenen Samstag die Demo gegen Fossil- und Atomenergie. Auch ich war unter den Demonstranten und trotzte dem kalten Herbstwind. Denn gerade jetzt ist es wichtig, Stellung zu beziehen und ein Zeichen zu setzen: Gegen Kartelle in der Autoindustrie und der Kohlelobby muss endlich etwas unternommen werden!

 

Am Sonntag durfte ich schließlich gemeinsam mit Claudia Roth in Vertretung für den Deutschen Bundestag am internationalen parlamentarischen Treffen im Rahmen der Weltklimakonferenz in Bonn teilnehmen. Nicht nur Gastgeberland Fidschi, der pazifische Inselstaat, der bereits jetzt mit heftigen Folgen der Klimakrise zu kämpfen hat, hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es ist einfach noch einmal eine ganz andere Situation, wenn man die Menschen und Länder kennen lernt, die jetzt schon direkt betroffen sind.

 

Da scheint es auch nicht verwunderlich, dass der Vorsitzende des panafrikanischen Parlaments Mittel zur Anpassung an den Klimawandel forderte, wenn dabei Grundlegendes wie die Wasserversorgung nicht mehr gesichert sind. Der Tschadsee, einst riesiges Süßwasserreservoir, ist bereits ausgetrocknet. Andere afrikanische Länder wie Nigeria haben bereits eine Behörde eingerichtet, die sich ausschließlich mit dem Klimawandel und dessen Folgen für das Land beschäftigt.

 

Umso erschreckender die Fakten, die Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, deutlich machte: Selbst wenn wir das 2-Grad-Ziel noch erreichen sollten, wird die Eisdecke in Grönland aller Wahrscheinlichkeit nach schmelzen. Betroffen sind dann vor allem die 40 Prozent der Weltbevölkerung, die in Küstenregionen und auf Inselstaaten wie den Fidschi-Inseln leben.

Klimaflüchtlinge waren ein weiteres Thema der Konferenz. Dabei wurde deutlich, dass Klimawandel allein meist nicht die Ursache von Migration ist, dennoch lassen sich schon Migrationsbewegungen auf Grund von Hitzewellen dokumentieren. Aber gerade die Menschen, die von der Folgen des Klimawandels am meisten betroffen sind, haben oft nicht die Möglichkeiten zur Migration. Dabei können sowohl Immobilität wie Migration auf die Betroffenen jeweils positive, aber auch starke negative Auswirkungen haben. Es geht also nicht darum, Migration grundsätzlich positiv oder negativ zu beurteilen, sondern darum, den Freiheitsgrad der Menschen soweit zu erhöhen, dass sie selbst entscheiden können, ob sie gehen oder bleiben wollen.

 

Die Konferenz hat nochmals bestätigt, was schon in den Sondierungsgesprächen seitens der Grünen deutlich gemacht wurde: Die Klimaschutzziele sind nicht verhandelbar. Deutschland darf sich nicht mit Trump zusammen isolieren, sondern muss Vorreiter für den Klimaschutz sein. Jerry Brown, kalifornischer Gouverneur, setzt da ein positives Beispiel: Er will trotz Trump am Klimaschutz festhalten. Gerade Bayern könnte beim Ausbau Erneuerbarer Energien und einem Umdenken in der Automobilindustrie eine wichtige Rolle spielen. Bis 2020 hatte sich Deutschland vorgenommen, 40 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 einzusparen. Um dieses Ziel auch zu erreichen, müssen wir jetzt handeln. Raus aus der Kohle und rein in Erneuerbare Energien ist hierbei entscheidend, aber auch bei Mobilität und im Wärmesektor muss es Fortschritte geben. Entscheidend ist, endlich mit der grünen Transformation zu beginnen. 80 Prozent der Investitionen im Energiesektor fließen bereits in Erneuerbare. Jetzt gilt es, sich von fossilen Energieträgern zu verabschieden und auch in der Landwirtschaft und im Verkehr die Emissionen zu reduzieren.