Heute habe ich mal einen Tag bei der Bamberger Tafel Praktikum gemacht und ich muss sagen: ich bin so tief beeindruckt und zugleich bedrückt, dass ich es gar nicht richtig in Worte fassen kann, weil es echt fast nicht zu glauben ist.

Die Bamberger Tafel ist zu 100 Prozent über Spenden finanziert, die Arbeit wird allein durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer getragen. Der Vorsitzende des Vereines, Herr Dorsch, engagiert sich hier seit bald 30 Jahren gemeinsam mit seiner Frau. Was für ein beeindruckendes Lebenswerk!

Bei einem kurzen Rundgang durch das Gebäude erklärt mir Herr Dorsch den Ablauf vor Ort: Jeden Mittwoch und Samstag fahren seine Leute los und holen die Lebensmittel und Spenden bei Unternehmen in Bamberg ab. Dabei laufen wir zwischen Kisten an Gemüse, Obst, Gebäck und Brot hindurch, in Kühlcontainern stehen Joghurt, Milch und ähnliche Ware. ich helfe mit, die schlechten Lebensmittel auszusortieren. In der Mehrzahl sind die Lebensmittel aber noch vollkommen in Ordnung. Es ist so unglaublich, wie viele noch genießbare und wirklich gute Lebensmittel weggeschmissen werden würden. Es ist allein dem Einsatz von Herrn Dorsch und der Bamberger Tafel zu verdanken, dass das hier in Bamberg nicht (oder zumindest zum Teil nicht) passiert.

Um 13 Uhr beginnt schließlich die Ausgabe der Lebensmittel, ich stehe beim Salat und helfe bei der Ausgabe. Die hilfebedürftigen Menschen sind registriert, manche kommen für kurze Zeit, manche – vor allem Rentner:innen, auch schon seit Jahren, wie mir Herr Dorsch berichtet.
Wir leben hier in Deutschland, hier bei uns in Bamberg gibt es Menschen, die durch jedes Raster fallen und die zum Überleben auf die Tafel angewiesen sind. 270.000 Menschen wurden in den letzten 30 Jahren hier versorgt, darunter auch viele Familien und Kinder. Mitten in Deutschland.

Wir machen uns das ja ungern bewusst, aber ARMUT ist bei uns ALLGEGENWÄRTIG! Das dürfen wir nicht länger hinnehmen. Wir brauchen dringend mehr Gerechtigkeit in unsere Gesellschaft. #Gamechange

Ich danke Herrn Dorsch und seinem Team der Bamberger Tafel für den Einblick in die Arbeit vor Ort. Er und das Team haben meinen tiefsten Respekt. Wirklich unglaublich, was hier geleistet wird. Für alle Freiwilligen habe ich auch zwei Kästen Feierabend-Bier und Radler meines Badums Bier dagelassen. Ich hoffe, es schmeckt 😉

Unterstützt die Bamberger Tafel!

Eure Hilfe wird gebraucht und kommt hier vor Ort genau dort an, wo sie benötigt wird.

https://www.bamberger-tafel.de/