Nein zu Gewalt an Frauen – Aktionstag 25. November

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“:Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 legt die Gleichstellung der Geschlechter als Menschenrecht fest. Doch wie sieht die Realität aus?

Das Patriarchat ist immer noch Realität – Weltweit. Diskriminierung von Frauen laut UN immer noch tief verwurzelt

Die Bundeszentrale für politische Bildung zitiert sowohl den UN-Bevölkerungsbericht aus dem Jahre 2008, demzufolge die Diskriminierung von Frauen „in vielen Kulturen weit verbreitet und tief verwurzelt“ ist. Bestürzend ist auch die zitierte Einschätzung des „Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen für Frauen“ (UNIFEM), die davon ausgeht, in einigen Ländern der Erde bis zu 70 Prozent aller Frauen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens Opfer physischer oder sexueller Gewalt werden, häufig durch vertraute Personen oder im häuslichen Umfeld. Zudem erfahren Frauen Gewalt in Form von Frauenhandel, Zwangsprostitution, Vergewaltigung und Genitalverstümmelung.

Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen“ gibt es seit 1999

Seit 1999 haben die Vereinten Nationen den 25. November als offiziellen „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ anerkannt, um auf die Situation der Frauen weltweit aufmerksam zu machen.

Häusliche Gewalt ist überall, auch in Deutschland

Man neigt dazu derartige Gewalttaten und Diskriminierungen auf Kriegsgebiete oder patriarchalisch geprägte Gesellschaften zu begrenzen. Doch auch in Deutschland ist Gewalt gegen Frauen längst kein Randproblem mehr!

Nach dem Bundesfamilienministerium (Stand: Juni 2007) werden rund 37 Prozent aller Frauen zwischen 16 und 85 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher Gewalt oder Übergriffen. Hinzu kommt die so genannte „häusliche Gewalt“, die jede vierte Frau durch ihren Partner erlebt. Auch verbale Diskriminierung, sexualisierte Gewalt in Form von Sprach und Witzen oder Gewalterfahrungen zählen dazu.

Gewalt gegen Frauen ist kein Schichtphänomen, sondern alle Bildungs- und Einkommenschichten sind betroffen, genauso wie alle Altersgruppen. Die Folgen sind erhebliche gesundheitliche, psychische und psychosoziale Beeinträchtigungen.

Raus aus dem Dunkel – Sprechen über Gewalt ohne Tabus. Gewalt abschaffen

Wird darüber gesprochen? – Nein! Es ist traurig, dass im 21. Jahrhundert, einem Jahrhundert, in dem Gendering in allen Gesellschaftsbereichen besonders groß geschrieben wird, noch ein internationaler Tag der Gewalt gegen Frauen überhaupt auf diese Verbrechen aufmerksamen machen muss.

Über die Berichte von Terre des Femmes über Genitalverstümmelung hat mein politisches Engagement begonnen. Ich fand es unfassbar, was Frauen angetan wird und wollte mich für eine Welt engagieren, in der Frauen ein Recht auf körperliche Unversehrtheit haben. Viel bleibt noch zu tun, wir bleiben dran!

Weitere Informationen zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ hier